40 000 möchten gerne jedes Jahr. 3000 haben aber nur eine Chance auf einen Studienplatz. Die Hürde für ein Medizinstudium liegt hoch. Allerdings ist die Abiturnote längst nicht mehr das einzige Kriterium, um einen der begehrten Plätze zu ergattern. „Sechzig Prozent der Studienplätze in Medizin werden inzwischen direkt von den Universitäten vergeben“, weiß Chefarzt Professor Dr. Thomas Heß vom Erwitter Marien-Hospital. Über Wege ins Studium informierte der Mediziner gestern Vormittag genauso wie über die späteren möglichen Tätigkeitsfelder von Ärztinnen und Ärzten.
Professor Heß gehörte zu den Expertinnen und Experten, die am 21. Mai in unserer Schule beim I-Day Berufe und Ausbildungswege vorstellten und Fragen der Schülerinnen und Schüler beantworteten. Der I-Day ist seit vielen Jahren ein wichtiger Baustein der Berufs- und Studienvorbereitung an unserer Schule. Das im vergangenen Jahr verliehene „Berufswahlsiegel“ ist die Anerkennung für die erfolgreiche Arbeit. Für diesen Bereich sind Antonius Bertels und Frank Groene verantwortlich. Sie hatten den I-Day vorbereitet. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen EF und Q1 gingen den ganzen Vormittag in Kurs- und Fachräumen auf Entdeckungsreise zu beruflichen Perspektiven nach dem Abitur.
Die Polizei ist offenbar für viele eine verlockende Perspektive. Hier waren die Stuhlreihen nämlich besonders dicht besetzt. Flexibilität und Empathie gehören zu den Merkmalen, die für eine erfolgreiche Arbeit bei der Polizei unverzichtbar sind, erfuhren die Jugendlichen. Bei der Erwitter Maschinenbaufirma Schäffer ging’s mit Testaufgaben zum logischen und mathematischen Verständnis sogar schon ein wenig ans Eingemachte. Mit der Schließung von Filialen und Geschäftsstellen sind Banken und Sparkassen zunehmend in den Schlagzeilen. Gute Mitarbeiter werden jedoch auch in Zukunft gebraucht. Die Anforderungen steigen sogar. „Es geht um qualifizierte Beratung“, erläuterte Annika Reich von der Sparkasse Lippstadt. Auszubildende hätten gute berufliche Perspektiven, versicherte die Expertin.
Heimische Betriebe wie Federn Brand sind global unterwegs und bieten jungen Leute gute berufliche Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten, auch über ein Duales Studium. Sabine Groove leitet die Ausbildung bei Federn Brand. Sie informierte zusammen mit Janina Linhoff, selber SGE-Abiturientin, über das Unternehmen und seine Ausbildungsangebote. „Besonders im technischen Bereich sind die Aussichten extrem gut. Wir suchen euch!“, machten Julia Rüther und Hendrik Schwarz Appetit auf eine Ausbildung bei Baumaschinen Schlüter. Auch sie haben an unserer Schule Abitur gemacht. Schulnoten sind bei einer Bewerbung nicht alles, stellte Julia Rüther heraus: „Die Firmen wollen euch als Mensch.“ Motivation. Einsatzbereitschaft, Teamgeist – Qualitäten, die neben Zensuren auf dem Zeugnis bei der Entscheidung für eine Bewerberin/ einen Bewerber eine wichtige Rolle spielen.
Zu 15 unterschiedlichen Berufen bot der I-Day 2019 jede Menge Informationen – auch zum Mitnehmen, denn die Referentinnen und Referenten hatten auch stapelweise Broschüren zu den Unternehmen und Ausbildungsangeboten mitgebracht. Beim „Markt der Möglichkeiten“ konnten Schülerinnen und Schüler in Aula noch ganz individuell Kontakt aufnehmen. Welche Möglichkeiten es im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes für die die gibt, die nach dem Abi erstmal Zeit zur Orientierung brauchen, stellte Franz Schwanzer vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben zum I-Day-Abschluss in der Aula vor. (huk)