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Ihr seid nicht allein

Wir schreiben wieder für die Freiheit. Unsere Schule macht nämlich wieder mit beim Briefmarathon der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) mit. Bereits zum vierten Mal ist das SGE dabei.

28
11.2018

Hunderte Briefe gingen in den vergangenen Jahren jedes Mal auf die Reise. Briefe, mit denen Schülerinnen und Schüler Solidarität mit Opfern von Menschenrechtsverletzungen zeigten und die Verantwortlichen aufforderten, Freiheit und Gerechtigkeit zu gewährleisten.

Unsere SV engagiert sich für den Briefmarathon. In Kursen der Oberstufe stellen SV-Mitglieder das Projekt vor und bitten ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, darum die Appellbriefe zu unterschreiben. Selbstverständlich ist die Teilnahme freiwillig. Niemand muss jedoch befürchten, dass ihm durch die Unterschrift irgendwelche Nachteile drohen.

Doch lohnt sich der Einsatz überhaupt? Können Briefe wirklich etwas bewirken? Eindeutig ja. Dazu zwei Beispiele: Im vergangenen Jahr unterschrieben auch viele Schülerinnen und Schüler des SGE einen Appellbrief für den Blogger Mahadine aus dem afrikanischen Land Tschad. Mehr als eine halbe Million Menschen machten es genauso. Mahadine war ins Gefängnis gesteckt worden, weil er in seinem Blog die Regierung kritisiert hatte. Er war mehr als 18 Monate in Haft, ihm drohte sogar eine lebenslängliche Inhaftierung, Mehr als 500 000 Briefe zeigten Wirkung: Im April 2018 ordnete ein Gericht seine Freilassung an.

Der chinesischen Rechtsanwältin Ni Yulan konnte ebenfalls geholfen werden. Sie kam ins Visier der Behörden, weil sie sich gegen rechtswidrige Zwangsräumungen engagierte. Die Solidaritätsbriefe haben ihre Situation verbessert. Beleidigungen, Übergriffe und Verletzungen durch die Polizei haben durch die internationale Aufmerksamkeit abgenommen.

Solche Erfolge machen Mut, sich für die Menschenrechte zu engagieren.

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Sie wird also dieses Jahr 70. Ein Grund zum Feiern. Dennoch sind die Menschenrechte in vielen Ländern der Welt bedroht. Menschen werden hingerichtet, gefoltert, in unfairen Prozessen zu langen Haftstrafen verurteilt - nur weil sie ihre Meinung gesagt haben. Junge Mädchen werden zwangsverheiratet, arme Bauern von ihrem Land vertrieben, weil mächtige Konzerne hier Rohstoffe abbauen wollen. Die Liste der Menschenrechtsverletzungen ist endlos lang.

Damit die Menschenrechte beachtet werden, müssen sie deshalb immer wieder hartnäckig eingefordert werden. Das ist eine Aufgabe der Zivilgesellschaft, zu der natürlich auch Jugendliche gehören. Organisationen wie amnesty international setzen sich überall auf der Welt für die Einhaltung der Menschenrechte ein.

Für den Briefmarathon an Schulen hat ai diesmal Frauen ausgewählt, die für Menschenrechte kämpfen und dafür im Gefängnis sitzen oder bedroht werden. Der Briefmarathon soll ihnen zeigen: Ihr seid nicht allein! Wir setzen uns für euch ein!

Schülersprecherin Jessica Sommer und ihre Stellvertreter Maximilian Drews-Kreilmann sowie das ganze SV-Team hoffen, dass auch diesmal vor Weihnachten wieder ein dicker Umschlag mit Appellbriefen an die ai-Zentrale geht. Von dort werden die Schreiben dann an die jeweiligen Verantwortlichen für Menschenrechtsverstöße weitergeleitet.

Um diese Frauen geht diesmal:

Atena Daemi fordert die Abschaffung der Todesstrafe im Iran. Ihre Haltung hat sie mit friedlichen Mitteln in den sozialen Medien und bei einer Demonstration vertreten. Dafür ist sie zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Atena Daemi war so mutig, auf Facebook und Twitter die hohen Hinrichtungszahlen im Iran zu kritisieren. Sie verteilte Flugblätter gegen die Todesstrafe und nahm an einem friedlichen Protest gegen die Hinrichtung einer jungen Frau teil. Ein Gericht sah darin "Beweise" für Straftaten. Es verurteilte Daemi in einem unfairen Prozess zu sieben Jahren Haft. Sie hat im Gefängnis viel durchgemacht: Sie wurde geschlagen, mit Pfefferspray traktiert und 51 Tage in Einzelhaft genommen. Trotzdem lässt sie sich nicht davon abbringen, die Menschenrechte zu verteidigen.

In einem Brief aus dem Gefängnis schrieb sie: "Meine Stimme kann durch grausame und ungerechte Handlungen nicht zum Schweigen gebracht werden."

In diesem Jahr trat sie in einen Hungerstreik, um gegen die Verurteilung ihrer "in Sippenhaft genommenen" Schwestern zu protestieren. Atena Daemis Gesundheitszustand hat sich in der Haft dramatisch verschlechtert. Sie leidet an Schwindel, Erbrechen, Blutdruckschwankungen und Nierenschmerzen. Die Gefängnisbeamtinnen und -beamten gewähren ihr jedoch keine angemessene Gesundheitsversorgung.

Geraldine Chacón arbeitete mit Jugendlichen in den Armenvierteln von Caracas, der Hauptstadt von Venezuela. Menschenrechtliches Engagement ist in dem Land jedoch nicht erwünscht. Die Behörden inhaftierten sie wegen angeblichen Kontakts zu oppositionellen Gruppen.

"Sie hat sich schon immer gegen Ungerechtigkeit eingesetzt", erzählt die Mutter von Geraldine Chacón. Schon mit neun Jahren habe sie davon geträumt, Rechtsanwältin zu werden. Als sie später in Caracas Jura studierte, gründete sie an der Universität ein Jugendnetzwerk zur Unterstützung von Amnesty International. Außerdem engagierte sie sich federführend in einer Organisation, die benachteiligte Jugendliche in den Armenvierteln der Hauptstadt unterstützt.

In der Nacht zum 1. Februar 2018 nahmen Angehörige des Geheimdienstes Geraldine Chacón zuhause fest. Man wirft ihr fälschlicherweise vor, sie stehe mit Gruppen in Verbindung, die Proteste gegen die Regierung organisierten. Obwohl ein Gericht ihre Freilassung anordnete, ist die gewaltlose politische Gefangene vier Monate lang unter miserablen Haftbedingungen in Haft gehalten worden. Im Juni kam Geraldine Chacón unter Auflagen frei – sie darf das Land nicht verlassen und muss jederzeit mit einer erneuten Festnahme rechnen.

Geraldine Chacón und viele andere friedliche Aktivistinnen und Aktivisten sind täglichen Einschüchterungen ausgesetzt, nur weil sie sich für die Einhaltung der Menschenrechte in ihrem Land einsetzen.

Das Leben der Menschenrechtsverteidigerin Nonhle Mbuthuma ist in Gefahr. Grund dafür ist, dass sie sich gegen ein Bergbauunternehmen wehrt, das Titan auf dem Land der Amadiba abbauen will. "Wenn man uns unser Land wegnimmt, verlieren wir unsere Identität", sagt Nonhle Mbuthuma. Das Bergbauunternehmen Transworld Energy and Mineral Resources (TEM) will Titan in der Provinz Ostkap abbauen. Auf dem Land, wo die Mine entstehen soll, leben traditionell etwa 5000 Amadiba. Sollte die Mine genehmigt werden, droht ihnen die rechtswidrige Vertreibung.

Die Amadiba würden ihre Häuser und ihre Existenzgrundlage verlieren und müssten ihre traditionelle Lebensweise aufgeben. Um dies zu verhindern, hat Nonhle Mbuthuma gemeinsam mit anderen Mitgliedern ihres Volkes das Amadiba Crisis Committee gegründet, dem Menschen aus fünf Dörfern angehören. Sie führt den Widerstand gegen das Bergbauunternehmen an und wird seit der Gründung des Amadiba Crisis Committee ständig eingeschüchtert und bedroht.

2016 ist einer ihrer Mitstreiter erschossen worden. Nonhle Mbuthuma steht ebenfalls auf einer "Todesliste". Einen versuchten Anschlag hat sie zum Glück überlebt. Trotzdem will sie nicht aufgeben und weiter ihr Land verteidigen: "Es gehörte meiner Großmutter, die es wiederum von ihren Großeltern geerbt hat. Was soll ich denn meinen Kindern hinterlassen?" (huk/ai)

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