"Nie ist das menschliche Gemüt heiterer gestimmt, als wenn es seine richtige Arbeit gefunden hat." Das hat bereits Alexander von Humboldt (1769-1859) festgestellt. Seine Erkenntnis ist Leitspruch und Verpflichtung für die Studien- und Berufsorientierung an unserer Schule. Humboldt stand demnach auch gleichsam Pate beim ersten "My-Day" am SGE Anfang November.
Dieser war die Folgeveranstaltung zum I-Day, bei dem die Betriebe in die Schule kamen, um die verschiedene Berufe vorzustellen. Diesmal hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, in heimischen Betrieben erste Einblicke in die Arbeitswelt zu bekommen oder Veranstaltungen an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster zu besuchen. Dort wurden Vorlesungen in Fächern wie Jura, Pädagogik und Kriminalistik angeboten. Ein Mensabesuch gehörte ebenso zum Programm wie ein Infovortrag der Zentralen Studienberatung. Ziel war es, einen „normalen“ Studienalltag kennenzulernen.
Folgende Betriebe öffneten ihre Tore für Schülerinnen und Schüler der Q2: Schlüter für Baumaschinen, Firma Schäffer, Marienhospital Erwitte, Sparkasse Erwitte-Anröchte und die Firma Federn Brand. Im Gegensatz zum I-Day standen die Betriebe und nicht so sehr die Berufsbilder im Fokus.
Ein Drittel der Schülerinnen und Schüler entschied sich für die heimischen Betrieb. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, da die Firmen je nach Neigung der Gäste Inhalte anschaulich und praxisnah vermittelten (Produktion, Vertrieb, Einkauf, Marketing). Im Krankenhaus waren die Schüler sogar live im OP und konnten so Augen- und Ohrenzeugen werden, wie ein künstliches Hüftgelenk eingebaut wird.
Auch die Firmen zeigten sich vom Interesse der künftigen Abiturienten angetan. Bei Schlüter für Baumaschinen erfuhren zum Beispiel Ann-Kathrin Wendt, Viola Cußmann, Ayling Gerling und Malte Meyer, dass das Erwitter Unternehmen inszwischen rund 500 Mitarbeiter in 22 Niederlassungen beschäftigt. Ulrich Morth, Ausbildungsleiter Technik, erläuterte, welche unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten die Firma bietet. Besonders wichtig war Morth herauszustellen, dass der Familienbetrieb seinen Mitarbeitern viele berufliche Entwicklungsmöglichkeiten biete. Im gewerblichen Bereich sind zurzeit über 50 Jugendliche in der Ausbildung, im kaufmännischen Bereich zehn. Wie die Ausbildung strukturiert ist, erfuhren die Gäste auch von den Schlüter-Mitarbeiterinnen Birgit Stange und Annika Ruske. Mit von der Partie war auch Helen Luigs. Sie macht gerade in Praktikum bei Schlüter und will bald ein Maschinenbaustudium beginnen. Mit dieser Entscheidung habe sie beste Zukunftsperspektiven, ist Ulrich Morth sicher.
Die Schülerinnen und Schüler und die beteiligten Lehrer waren sich am Ende einig, dass am My-Day für jeden Geschmack beziehungsweise für viele künftige Berufswege etwas dabei war. Der My-Day ist nun ein weiterer von zahlreichen Bausteinen im Konzept zur Studien- und Berufsorientierung am SGE. Auf dieser Homepage gibt es dazu weitere Informationen.
Wie der Uni-Tag aus Schüler/innen-Sicht war, darüber hat Lena Rasche aus der Q2 einen Bericht geschrieben:
"Am Mittwoch, 5. November, fuhren wir, die Q2 des Städtischen Gymnasiums Erwitte, zum „Mini-Studium“ nach Münster. Dort erforschten wir auf eigene Faust mit Stadtplan in der Hand die Fakultäten der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU). Morgens hatten wir die Möglichkeit, eine der zahlreichen Vorlesungen, z.B. in Jura, Archäologie oder Pädagogik zu besuchen.
Zur Mittagszeit aßen wir in der Uni-Mensa am Aasee – und fanden das Essen lecker. Danach ging es zu einem Infogespräch zum Thema Studium mit Frau Behr von der Zentralen Studienberatung, wo wir alles über die Universität Münster und Bewerbungsverfahren erfuhren.
Am frühen Nachmittag hatten wir nochmal die Möglichkeit, zwischen Vorlesungen zu verschiedenen Themenbereichen wie Katholische Theologie oder Chinastudienaus dem Vorlesungsverzeichnis zu wählen. Darin konnten wir uns nicht nur über die möglichen Vorlesungen, sondern auch über die Uni-Gebäude, Hörsäle und Dozenten informieren. Eine weitere Möglichkeit war, zu einem kleinen Stadtbummel aufzubrechen. Um 16 Uhr hatte unser Studentenleben auf Zeit ein Ende und wir traten die Rückreise an.
Fazit: Der Tag gab uns einen Einblick in den Alltag eines Studenten und vermittelte uns viele Infos über unsere bevorstehende Uni-Wahl."