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"Und die Welt macht nichts"

Hamed ALHamed berichtete über Syrien und seine Flucht aus seiner Heimat.

12
07.2018

Hamed trägt ein T-Shirt mit dem Logo des DFB und am rechten Handgelenk ein schmales Armband in Schwarz, Rot, Gold. „Ich liebe Deutschland“, sagt Hamed. Vor drei Jahren hat der heute 27-Jährige zusammen mit seinem Bruder Ahmed aus der syrischen Großstadt Deiz Ezzor verlassen. Ihre gefährliche Flucht haben die Brüder mit der Handykamera dokumentiert und unter dem Titel „The Long Way To Germany“ auf Youtube gestellt.

Warum verlassen junge Menschen ihre Familie, ihre Freunde, ihr Land, ihre Heimat? Fragen, um die es bei den Vorträgen von Hamed geht. Was ist in Syrien passiert? Wie konnte das Land in einem undurchschaubaren Bürgerkrieg versinken, in den sich auch ausländische Staaten massiv einmischen?

In der Aula unserer Schule stellte Hamed AlHamed am Donnerstag vor Ferienbeginn seine Multimedia-Präsentation über Syrien und das Schicksal seiner Familie vor. Die Schülersprecher Maximilian Drews-Kreilmann und Marcel Franzke hatten die Moderation der Veranstaltung für die Jahrgangsstufen 9, EF und Q1 übernommen.

Hamed macht zurzeit eine Ausbildung zum Mediengestalter in Münster. Er lebt mit seinem Bruder in Ennigerloh. „Seit Jahren habe ich meine Familie nicht mehr gesehen. Das tut richtig weh“, sagt er. Über soziale Medien gelingt es den Brüdern, zu den Eltern und Geschwistern ein wenig Kontakt zu halten. Die leben jetzt in einer Zone, die als sicher gilt. Hamed und Ahmed versuchen, im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten, ihre Familie so zu unterstützen, dass sie materiell überleben kann. „Ohne Geld geht nichts in Syrien", weiß Hamed.

In seiner Präsentation blickt er zunächst zurück auf ein Land, in dem Menschen unterschiedlicher Religionen friedlich zusammenlebten, in dem das Lebensniveau und der Ausbildungsstand vergleichsweise hoch waren. Syrien - ein Land, in dem man recht gut leben konnte. Allerdings nur,  wenn man sich dem diktatorischen Regime der Assad-Familie fügte. Denn Meinungsfreiheit gab es nicht.

Als der Arabische Frühling zunächst Ende 2011 in Tunesien begann, breitete sich die Demokratiebewegung rasch auch bis Syrien aus. Die Menschen gingen auf die Straße und forderten Freiheit. Die Reaktion war brutale Polizei- und Militärgewalt. Es war der Beginn eines mörderischen Krieges. Eines Krieges, in dem das Regime die eigene Bevölkerung mit Fassbomben und Chemiewaffen niedermetzelt. "Und die Welt macht gar nichts!", stellt Hamed fest. Für seinen Bruder und ihn war klar, dass sie das Inferno verlassen mussten: fliehen um zu überleben.

Hamed zeigt ein Foto mit sechs föhlichen jungen Männern. „Friends Forever“ steht unter den Namen. Hamed stellt sie vor. Links außen ist er selber, alle anderen leben nicht mehr. Die grausame Absurdität der Lage in Syrien dokumentiert ein Video, in dem Urlauber am Pool liegen und es sich gut gehen lassen, während wenige Kilometer weiter die Bomben explodieren. Man habe sich daran gewöhnt, sagt einer von denen, die es sich auf der Sonnenliege gemütlich gemacht haben.

„Wir sind nicht zum Spaß hier", sagt Hamed. Natürlich gebe es Menschen, die ein völlig falsches Bild von Deutschland als Schlaraffenland hätten. Und es gebe auch Geflüchtete, die sich nicht an die Gesetze und Regeln hielten. Dann sei es in Ordnung, wenn der Staat reagiere. Doch die andere, Menschen wie er und sein Bruder, wollten sich integrieren, Teil dieser Gesellschaft werden.

„Ihr habt leider einfach Angst“, stellt Hamed fest und fragt: „Warum?" Mit seinen sehr persönlichen Vorträgen möchte er einen Beitrag leisten, um Vorbehalte und Vorurteile abzubauen. "Das ist gelungen“, bedankte sich Maximilian Drews-Kreilmann im Namen der Schülerinnen und Schüler, die die Präsentation sehr aufmerksam verfolgt hatten und Hamed mit langem Beifall dankten. (huk)

 

 

 

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